Warum Spielleitplanung?

Lebendige KinderKindheit hat sich verändert: Jan-Phillip, 8 Jahre alt, darf nicht allein draußen spielen, die Eltern empfinden den Straßenverkehr als zu gefährlich. Er verbringt seine Freizeit vor dem Gameboy oder am Computer. Möchte er seine Freunde besuchen, wird er von seinen Eltern mit dem Auto gefahren. Sven spielt gern mit seinen Freunden auf dem Bolzplatz in der Siedlung Fußball. Schon nach kurzer Zeit verderben schimpfende Nachbarn den Kindern den Spaß am Spiel. Gegen den Bolzplatz haben einige Bewohner geklagt.

Kinder und Jugendliche brauchen Spielräume – draußen, im Freien, in der Natur. Damit sind nicht einfach nur Spielplätze gemeint, sondern sämtliche Freiflächen im Wohnumfeld, Quartier, Stadtteil und Stadt. Sie sollen kindgerecht sein, anregend und vielfältig. Sie sollen leicht und ohne Gefahr zu erreichen sein. Sie sollen zum Spielen und Erleben einladen.

Man weiß inzwischen, dass Kinder und Jugendliche, die ohne geeignete Spielräume im Freien aufwachsen, Defizite in ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung aufweisen.

Wie funktioniert Spielleitplanung?

Spielleitplanung richtet den Blick auf die gesamte Stadt und Gemeinde als Spiel-, Erlebnis- und Erfahrungsraum. Spielplätze sind demnach nur ein Teilaspekt, Spielleitplanung geht weit darüber hinaus. Spielleitplanung erfasst, bewertet und berücksichtigt alle öffentlichen Freiräume, in denen sich Kinder und Jugendliche aufhalten und aktiv werden, beispielsweise Brachen, Siedlungsränder, Baulücken, Grünanlagen, Straßen, Hauseingänge oder Plätze.

Methoden

1. Streifzüge für Kinder der 4. Klasse
Im Rahmen der Bestandserhebung zeigen Kinder und Jugendliche den Erwachsenen auf Streifzügen ihre Spielorte und Treffpunkte. Der Erwachsene lernt dabei Freiräume aus dem Blickwinkel von Kindern und Jugendlichen zu sehen und zu bewerten. Die Ergebnisse werden in den Plan eingearbeitet.

2. Subjektive Landkarten (Mental Maps) für Kinder der 5. und 6. Klasse
Subjektive Landkarten dienen dazu, die subjektiven Bedeutungen von räumlichen Strukturen abzubilden. Auch Kinder haben subjektive Landkarten, die von ihren Alltagserfahrungen geprägt sind. Um diese Landkarten zu erstellen, ist eine schriftliche Befragung der Kinder- und Jugendlichen nötig.

Zeitplan

Mental Maps: März 2008
Streifzüge: 22. April 2008
Auswertung: Mai 2008
Zukunftswerkstatt Mühlburg: Ende Juni
Starterprojekte: Herbst 2008

Information für Schulen

Bei der Durchführung beider Methoden sind Schulen für uns wichtige Kooperationspartner. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich mit Ihrer Klasse an der Spielleitplanung beteiligen würden.

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