Starker Anstieg von Taschendiebstählen – in dieser Woche gestartete Aktion gegen Langfinger trägt erste Früchte –

Veröffentlicht von Interessengemeinschaft Attraktives Mühlburg - Klaus Melchert.

Polizeifahrzeug

Polizei klärt an Brennpunkten auf

Eine aufgrund erheblich zunehmender Taschendiebstähle in dieser Woche vom Polizeipräsidium Karlsruhe gestartete Aktion gegen Langfinger trägt erste Früchte. So konnten am Mittwochmorgen in der Kaiserstraße zwei offensichtlich gewerbsmäßig agierende Taschendiebinnen gefasst werden.

Nach den ersten Feststellungen waren die beiden 18 und 32 Jahre alten Bulgarinnen vom Ortenaukreis aus mit der Bahn nach Karlsruhe gereist, um hier gezielt einkaufende Frauen zu bestehlen. Als sie sich kurz nach 10.00 Uhr in einem Bekleidungshaus mehreren älteren Kundinnen näherten und einer Frau den Geldbeutel entwendeten, gingen sie zivil gekleideten Beamten der in die Aktion eingebundenen Bundespolizei ins Netz. Das gerade gestohlene Portemonnaie mit 140 Euro konnte bei der Durchsuchung der Festgenommenen entdeckt und an die Geschädigte zurückgegeben werden.

Gegen die beiden Bulgarinnen ist inzwischen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe Haftbefehl ergangen.

Trotz dieses ersten Aktionserfolges geht die Polizei davon aus, dass die Stadt, aber auch der Landkreis Karlsruhe weiterhin ein ausgesuchtes Ziel für Taschendiebe ist. Schließlich hatten die Beamten längst ihre Streifenschwerpunkte auf die drastisch zunehmende Zahl solcher Diebstähle abgestimmt und auch schon in der Vergangenheit vereinzelt Langfinger festnehmen können.

Im Vergleich mit 2012, als von Januar bis Mai im Stadt- und Landkreis Karlsruhe 462 Fälle zur Anzeige kamen, wurden in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 869 und damit fast doppelt so viele Fälle registriert. Allein 741 Taten entfielen dabei auf das Stadtgebiet und hier insbesondere auf die Innenstadt von Karlsruhe.

Obwohl kaum eine Deliktsform leichter zu verhindern ist als der Taschendiebstahl, haben die Langfinger durch die Gedankenlosigkeit, manchmal aber auch den Leichtsinn ihrer Opfer immer wieder leichtes Spiel.

So werden Geldbörsen derart in Jacken- oder Hosentaschen getragen, dass sie nicht nur gut erkennbar, sondern auch noch leicht herauszuziehen sind. Ebenso bieten immer wieder offenstehende Handtaschen und Rucksäcke leichten Zugriff.

Die meist gemeinsam vorgehenden Täter erzeugen häufig beim Ein- und Aussteigen an der Straßenbahn oder beim Einkaufen am Wühltisch ein künstliches Gedränge und nutzen die Verwirrung für ihre Zwecke aus. Oft lenken sie ihre Opfer aber auch durch Anrempeln oder eine Ansprache unter einem Vorwand gezielt ab.

Auch Gastronomiebetriebe bleiben nicht verschont. Wer beim Essen nicht auf seine Wertsachen aufpasst und sie in der Jackentasche über der Stuhllehne oder in der Handtasche unter dem Tisch belässt, darf sich nicht wundern, wenn sie entwendet werden.

Übrigens geht es den Tätern nicht nur um Bargeld, auch EC-Karten und Mobiltelefone sind begehrte Beute.

Allzu oft erhöhen sich der Diebstahlsschaden und der damit verbundene Ärger noch einmal drastisch, weil die Bestohlenen trotz aller Warnungen ihre PIN-Nummer bei der EC-Karte aufbewahren.

Um den Langfingern ihr schmutziges Handwerk zu legen, setzt das Polizeipräsidium, das bei der Aktion neben der Bundespolizei auch von Kräften der Bereitschaftspolizei unterstützt wird, sowohl auf verstärkte Präsenz in Uniform und Zivil als auch auf die Mittel der Sensibilisierung und Aufklärung.

So nehmen die Ordnungshüter bei ihren Streifengängen mit Fußgängern, Stadtbesuchern, Einkaufenden und Nutzern öffentlicher Verkehrsmittel gezielt Kontakt auf und machen sie auf die Tricks der Taschendiebe aufmerksam. Zudem informiert die Polizei mit Plakaten und Informationsständen über die einfachen Möglichkeiten zur Verhinderung solcher Straftaten. Als Partner konnten hierbei die großen Einkaufszentren in der Innenstadt wie auch der Karlsruher Verkehrsverbund gewonnen werden.

Wer sein Eigentum schützen und nicht auf den Kontakt mit den Beamten warten  will, dem empfiehlt die Polizei schon jetzt:

Seien Sie misstrauisch, wenn Sie angerempelt werden, Ihre Kleidung beschmutzt wird oder Sie allzu hilfsbereiten Mitmenschen begegnen.

Sollten Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Opfer eines Taschendiebstahls geworden sein, so beachten Sie bitte folgende Hinweise:

Quelle: Pressemitteilung Polizeipäsidium Karlsruhe

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