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Leckere Perspektive für krumme Möhren - Erster Umwelttag in Mühlburg: Nachbarschaftsgruppe sensibilisiert fürs Thema Abfall - „Wir wollen uns kennenlernen“

Das Gemüse, das da zu einem leckeren Eintopf verarbeitet wird, hätte eigentlich keine Abnehmer mehr gefunden. Die Karotten, Rote Beete und Pastinaken entsprechen nämlich nicht der Norm, sind verkrüppelt oder nicht mehr ganz knackig. Bauern und Läden stellten der Karlsruher Foodsharing-Gruppe das Gemüse zur Verfügung. Die organisierte damit eine „Schnippelparty“, bei der ein leckerer Eintopf entstand. Diese Party war einer von vielen Programmpunkten beim Umwelttag „Grünes Mühlburg“ am Samstag im Bürgerzentrum des Stadtteils – eine Premiere.


Die Initiatoren des Umwelttags, allesamt Mitglieder der Nachbarschaftsplattform „Nebenan.de“, hatten sich ein Programm ausgedacht, bei dem Jung und Alt auf seine Kosten kam. „Uns geht es darum, mit der Aktion die Nachbarschaft zu beleben“, sagt die Organisatorin Jana Lohse. „Wir wollen uns gegenseitig kennenlernen und uns gleichzeitig über Müllvermeidung und Umweltschutz austauschen.“
Das geschah unter anderem beim gemeinsamen Verzehr des Gemüseeintopfs. Dabei lernten die Besucher auch die Arbeit der Foodsharing-Gruppe kennen. „In Karlsruhe gibt es uns seit 2013“, sagte Jan Schunk, Leiter der Gruppe. Man habe feste Kooperationspartner, die Lebensmittel abgeben, die sonst im Müll landen würden.
Auf dem Programm stand zudem eine Müll-Schnitzeljagd für Kinder und Jugendliche. „Wir wollen sie für die Verunreinigung des Stadtteils sensibilisieren“, erklärt Tanja Hoefer, Mitglied im Organisationsteam. Das städtische Amt für Abfallwirtschaft (AfA) habe die nötigen Utensilien wie etwa Müllsäcke, Müllzangen oder Handschuhe zur Verfügung gestellt. Für die besonders fleißigen Sammler gab es kleine Preise. Unter anderem wurde aber auch die beste Upcycling-Idee prämiert.
Die Besucher des Umwelttages konnten sich in einer Poster-Ausstellung zudem über Umweltschutz im Alltag informieren. Auf den Postern, die noch über den Umwelttag hinaus im Bürgerzentrum zu sehen sind, geht es zum Beispiel um umweltfreundliche Verpackungen, um die Vermeidung von Verpackungsmüll oder Urban Gardening-Projekte.
Um den Besuchern ganz anschaulich zu zeigen, mit welch einfachen Mitteln man Müll vermeiden kann, hatten die Organisatoren umweltfreundliche Produkte gleich mitgebracht. Da gab es zum Beispiel Edelstahlbehälter, für den Einkauf von Wurst oder Käse. Auf Papier oder Plastik kann so verzichtet werden. Gezeigt wurden auch sogenannte „Denttabs“ – kleine Kügelchen als Alternative zur Zahnpastatube.
Abends stand schließlich eine Vorführung des Films „Plastic Planet“ auf dem Programm. In diesem Dokumentarfilm zeigt der Regisseur Werner Boote die Gefahren, die von Plastik und synthetischen Kunststoffen und ihrer weltweiten Verbreitung ausgehen. „Die Ergebnisse der anschließenden Diskussion werden ebenfalls in der Poster-Ausstellung veröffentlicht“, sagt Lohse.
Ausstellung
Die Ausstellung ist auch morgen, Dienstag, von 15 bis 17 Uhr und Donnerstag von 18 bis 19 Uhr im Bürgerzentrum Mühlburg, Hardtstraße 37a, zu sehen. Mitglieder des Organisationsteams „Umwelttag“ sind anwesend.

Quelle: Badische Neueste Nachrichten | Karlsruhe | KARLSRUHE | 23.01.2017

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