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Deutsch-französische Gespräche beleben Partnerschaft und Europa - Delegation um OB Mentrup besucht „Innovation im Dialog“ in Nancy

„Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen für Männer und Frauen, die einen gemeinsamen Willen haben. Packen wir es an, und wir werden es wieder schaffen. In vielen Ländern der Welt wartet man auf Europa, auf Deutschland und auf Frankreich." Mit diesen Grußworten verkörperte der Präsident der gastgebenden Metropolregion Grand Nancy, Dr. André Rossinot, den Geist einer neuen pro-europäischen Dynamik. Diese füllten die Akteurinnen und Akteure der in dieser Art ersten „Deutsch-Französischen Gespräche“ in Karlsruhes lothringischer Partnerstadt Nancy am 22. und 23. Februar mit Leben. Ein gemeinsames Wirtschaftsförderungsprogramm, eine gemeinsame Neuausrichtung und Manifestation der Initiative „Magistrale für Europa“ (Hochgeschwindigkeits-Bahnkorridor von Paris bis Budapest), eine Vertiefung der Zusammenarbeit im wissenschaftlichen und kulturellen Sektor sowie in der IT(-Sicherheit) sind einige der konkret erarbeiteten, gewinnbringenden Vorhaben.

OB Mentrup würdigt neues Format
„Das ist das, was uns zusammenhält, gegen die zunehmende weltweite Instabilität voranzuschreiten – für Verständigung“: So beschwor Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup in seinem Vortrag („Inklusive und nachhaltige Entwicklungsstrategie für eine deutsche Großstadt in einem Netzwerk aus regionalen, nationalen und europäischen Beziehungen“) die für Deutschland und noch länger Karlsruhe besondere, konstruktive Freundschaft. Die Bedeutung der Kooperation souveräner Kommunen nehme noch zu, und der regelmäßige Austausch, speziell auf Arbeitsebene, sei essenziell, um „nicht nur an der Oberfläche zu harmonieren“. Mentrup zeigte sich überzeugt, „dass das Format der deutsch-französischen Gespräche dazu geeignet ist“. Damit traf er den Konsens der an „Innovation im Dialog“ Mitwirkenden.

Dazu zählten der Vorsitzende des Ausschusses für Außenwirtschaft der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe, Robert W. Huber, der wissenschaftliche Leiter der Deutsch-Französischen Initiative des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Prof. Dr. Johannes Orphal, und Daniel Kaiser vom KIT-Institut für Angewandte Materialien. Rund zwei Stunden tauschte sich der Präsident der in Nancy beheimateten IHK des Départements Meurthe-et-Moselle, Franҫois Pélissier, mit Huber aus. „Wir wollen ein Wirtschaftsförderungsprogramm aufstellen und einen Wirtschaftstag in Karlsruhe abhalten“, berichtete der Franzose im persönlichen Gespräch mit der Karlsruher Verwaltungs-Delegation um OB Mentrup von Schwerpunkten wie Industrie 4.0 und Dualer Ausbildung.

Digitales, Werkstoffe, Gesundheit, Kreativwirtschaft
Nicht von ungefähr ist Staatspräsident Emmanuel Macron Schirmherr dieser deutsch-französischen Gespräche. Tritt er doch wie im Wahlkampf seit Amtsantritt vehement für neuen Elan pro Europa aus der bestärkten deutsch-französischen Achse ein. Die Digitalisierung, neue Werkstoffe und Gesundheit mit Fragen und Antworten aus beiden Ländern waren die erörterten und debattierten Kernthemen während der beiden Tage. Hinzu kam „Kultur- und Kreativwirtschaft an der Schnittstelle zur Innovation“. Ganz im Sinne der Leiterin des Karlsruher Kulturamts, Dr. Susanne Asche, die daran zum Netzwerken anknüpfte. Neben ihr gehörten der Delegation an: Hauptamtsleiter Martin Wiederkehr und die Leiterin der Stabsstelle Außenbeziehungen (ABZ), Nicole Walther. Zur ABZ-Verantwortung zählt auch die Initiative „Magistrale für Europa“. Als deren Vorsitzender warb Mentrup dafür, dass die französischen Kommunen trotz ihrer bereits erbrachten großen Leistungen für die Ost-West-Schnelltrasse an Bord bleiben. Zumal die Initiative mehr Wirkkraft durch eine neue Organisationsform als Europäischer Verbund für territoriale Zusammenarbeit anstrebe. Diese soll im Juni beschlossen werden, und Teil des dann offensiv zu vertretenden Forderungskatalogs könnte ein TGV-Halt in Nancy sein.

„Die Gespräche finden zum richtigen Zeitpunkt statt, denn die Menschen wissen, dass Europa eine Neuausrichtung braucht“, führte Nancys Oberbürgermeister Laurent Hénart in seiner Ansprache in den Grands Salons des Rathauses aus. Neben dem digitalen Wandel nannte er den ökologischen als elementare Herausforderung und exemplarisch auch die Annäherung an vor allem wirtschaftlich progressive Schwellenländer wie Indien und China. „Und ich bin fest davon überzeugt: Wir brauchen eine kulturelle Politik.“ Neues Denken war auch Leitmotiv der Rede seines Karlsruher Amtskollegen. Darin erläuterte er den IQ-Prozess der Stadt, also die Ausrichtung, sechs Korridorthemen mit den sechs darin verwobenen Dezernaten innovativ und quer anzugehen. „Auch ein pädagogisches Konstrukt, weil man Verantwortung trägt und zugleich die anderen braucht.“ Gleiches gilt für die seit 2017 in einer GmbH agierenden Mitglieder der TechnologieRegion Karlsruhe im Sinne eines „noch engeren Schulterschlusses zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Ferner hob Mentrup unter anderem als Anregung und Einladung für die französischen Freunde die Fachkräfteallianz, den Aktionsplan Mobilität, das weitreichend grenzübergreifend vernetzte KIT, die Telemedizin als Perspektive für kleine wie große Krankenhäuser, Karlsruhes führende Rolle in Sachen Cyber-Sicherheit sowie seine Koordinationsfunktion für Urbane Mobilität als EU-Themenpartnerschaft hervor.

Gespräche sollen institutionalisiert werden
Stadt und Metropolregion Nancy wollen indes die deutsch-französischen Gespräche verstetigen. Diese verschafften auch unmittelbare Impulse durch die verschiedenen, aufwendig organisierten und vielfältig bereichernd besetzten Foren bis hin zur Studierenden-Simulation des Deutsch-Französischen Ministerrats. Der Fokus gilt eben auf Basis des nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen ehemaligen Feinden wegweisend Erreichten der gemeinsamen Zukunft.
Quelle: Pressemeldung PIA Stadt Karlsruhe

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