Tauben müssen trotz Lockdowns nicht verhungern - Stadttaubenkonzept: Verwaltung appelliert, Tiere nicht zu füttern

Veröffentlicht von Muehlburg-Live.

In der Hochphase des pandemiebedingten Lockdowns zeigte sich in der Karlsruher Innenstadt ein fast surreal anmutendes Bild: pickend umherlaufende Stadttauben dominierten die Plätze während deutlich weniger Menschen unterwegs waren. "Zumindest in Karlsruhe muss dieses Verhalten nicht zwingend auf Futtermangel zurückzuführen sein, die Tiere folgen lediglich ihrem natürlichen Pick- und Erkundungstrieb", erklärt der Vorsitzende des Vereins "Stadttaubenkonzept Karlsruhe", Dieter Götz-Dumbeck, der in derzeit sechs von der Stadt errichteten Taubentürmen und Taubenschlägen Stadttauben betreut und füttert.

So unterschiedlich die Haltung in der Bevölkerung zum Thema Tauben ist, so unterschiedlich sind die Maßnahmen der Gemeinden in Deutschland, um einerseits den Bedürfnissen der Tiere gerecht zu werden und andererseits Überpopulationen zu vermeiden. "In Karlsruhe wird schon seit vielen Jahren ein Konzept zur tierschutzgerechten Regulation der Stadttaubenpopulationen umgesetzt, das aus einem Maßnahmenbündel kontrollierter Fütterungen und dem Austausch der Eier in den Nestern besteht", erläutert der für ordnungs- und tierschutzrechtliche Angelegenheiten zuständige Bürgermeister der Stadt Karlsruhe, Dr. Albert Käuflein.

Vier der derzeit sechs städtischen Fütterungseinrichtungen befänden sich innerhalb des natürlichen Flugradius der innerstädtischen Taubenpopulationen, damit sei "die Versorgung der Tiere mit ausreichend artgerechtem Futter gewährleistet". Diese Maßnahmen sicherten die Grundversorgung der Tiere mit Futter, dienten aber auch der Populationskontrolle. "Das Einfangen und Töten der Tiere zur Bestandsregulation ist nicht Bestandteil des Karlsruher Konzepts", so Käuflein.

Der Erfolg des Stadttaubenkonzeptes hängt jedoch auch wesentlich davon ab, dass keine Fütterungen außerhalb der offiziellen städtischen Futterstellen stattfinden. Die Stadtverwaltung appelliert deshalb an die Bürgerinnen und Bürger, sich an das in der städtischen Straßen- und Anlagenpolizeiverordnung verankerte Fütterungsverbot zu halten, denn Überpopulationen führten zwangsläufig zu Stress und damit einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit bei den Tieren.

Ansprechpartner für das Karlsruher Stadttaubenprojekt sind der Verein Stadttaubenkonzept Karlsruhe e. V. (www.stadttaubenkonzept-karlsruhe.de/) und das Ordnungs- und Bürgeramt, Abteilung Lebensmittelüberwachung und Veterinärwesen (Telefon: 0721/133-7101).

Quelle: Pressememldung PIA Stadt Karlsruhe

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